Der auditive Cortex (die Hörrinde)
- ist der Endpunkt der Hörbahn.
- liegt im Großhirn.
- besteht aus primärem, sekundärem und tertiärem Hörfeld.
- macht akustische Reize bewusst und bedeutsam.
Auditiver Cortex
Die Hörbahn, die über Nervenzellen vom Innenohr über den Hirnstamm geht, endet im Großhirn. Genauer gesagt geht sie hier bis in die Hörrinde (auch auditiver oder auditorischer Cortex), der ersten Station der Hörbahn in der Hirnrinde. Sie liegt im oberen Bereich des Schläfenlappens, also relativ nah am Ohr an den Seiten des Gehirns.
Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Bereichen der Hörrinde, dem primären, sekundären und tertiären Hörfeld (auditive Gebiete, Hörfeld ist nur ein anderes Wort für Hörrinde). Das primäre Hörfeld ist dafür zuständig, Frequenzen und Lautstärken zu interpretieren. Daher ist das Hörfeld tonotop aufgebaut, wie es auch in der Cochlea des Innenohrs der Fall ist. Ein tonotoper Aufbau bedeutet, dass bestimmte Bereiche des Hörfelds für bestimmte Frequenzen zuständig sind. Benachbarte Nervenzellen sind damit für die Verarbeitung ähnlicher Frequenzen spezialisiert. Das primäre Hörfeld ist vorne auf niedrige und hinten auf hohe Frequenzen spezialisiert.
Die sekundären und tertiären Hörfelder sind für die komplexere Verarbeitung von Gehörtem zuständig. So können sie empfangene Signale zum Beispiel mit früheren Erfahrungen in Verbindung bringen (Assoziation), wenn etwa ein altes Lied bestimmte Gefühle wachruft.
In den sekundären und tertiären Hörfeldern werden auch Wörter oder Melodien interpretiert und mit Sinn versehen. Die sekundären und tertiären Hörfelder unterscheiden sich bei beiden Hirnhälften. Meistens ist die linke Hirnhälfte hier die vorherrschende. So befindet sich meistens im linken sekundären Hörfeld das Sprachzentrum, auch Wernicke-Zentrum genannt. Es ist das Zentrum, in dem Sprache erkannt und interpretiert wird.